36 km / 1720 hm
Riders: Kriegel & Denise
Nachdem sich Dislis Födli nach der kurzen aber selektiven Einrolltour vom Sonntag, rund um den Lago di Poschiavo, gut erholt hatte und wir es gestern Montag mit einer knapp 20 km langen Wanderung relativ locker angingen, hiess es am Dienstag: Königsetappe, Poschiavo-San Romerio Tour, 433, 34 km, 1200 hm.
Mit einem gesunden und vollwertigen Frühstück starteten wir in den Tag und bestiegen kurz vor 10 Uhr unsere Hobel, die uns sicher auf Naturstrassen nach Poschiavo führten. Runter nach Poschiavo heisst für uns, ca. 9 km Downhill mit max. 26 Steigungsmetern, immer im Hinterkopfe haltend, dass dies dann auch wieder heimpedalt werden muss.
Im malerischen Städtchen richteten wir uns nach den roten 433-Tafeln, die uns den Weg nach San Romerio wiesen. Schon nach wenigen 100 Metern, konnten wir uns von den hohen Gängen verabschieden und aufs kleinste Kettenblatt wechseln, denn es ging nun ordentlich steil bergauf. Nach jeder Kurve hofft man, etwas geradeaus fahren zu können, jedoch verflüchtigen sich diese Wünsche sehr oft.
Der Schweiss trief uns die Wangen runter und das Wasser im Bidon wurde knapper. Nach der Asphaltstrasse folgte ein anspruchsvoller Singletrail in Form eines Saumpfads in Richtung Gügliel und Balegna. Selten war ich glücklicher, um meine automatisch senkbare Sattelstütze. Leider verloren wir durch diesen Teil auch wieder etwas an Höhe und so mussten wir nach diesem Streckenteil wieder von 1400 m beginnen.
Meter um Meter quälten wir unsere tropfnassen Körper den Berg hoch, die Arschbacken taten schon höllisch weh und auch eine süsse Nektarine und ein Apfel konnten unsere Stimmung nicht verbessern. Mein Blick war starr auf den Garmin-Computer gerichtet, der mir die Steigungsmeter jeweils anzeigte. Als endlich die 1800 hm erreicht waren, und sich eine letzte Kurve als Kulminationspunkt anbahnte, glaubten wir unseren Augen kaum, denn wenige Meter vor uns, versperrte ein Bagger den Weg. Sollte uns dieser Puschlavier wirklich dazu bringen, die Tour hier zu beenden und umzukehren? Selten sah ich enttäuschtere Gesichter und mit wild fuchtelnden Mittelfingern machten wir unserem Unmut freien Lauf.
Es blieb uns jedoch keine andere Wahl, als die Bikes um 180 Grad zu wenden und den ganzen Weg wieder unter die Räder zu nehmen. Downhill macht eigentlich immer Spass, aber so ists halt nur Mittel zum Zweck. Nach 20 Minuten in Poschiavo angekommen, suchten wir sofort einen Laden auf, um unsere Zuckerreserven wieder auf Vordermann zu bringen, je eine Magnum und ein Snickers verrichteten dabei ihre Dienste.
Damit die Heimfahrt für beide wieder ausgeglichen war, packte sich Disli noch ein Kilo frische Bohnen in den Rucksack und die Heimfahrt konnte beginnen.
Mit starrem Blick krochen wir die Naturstrassen von Poschiavo aus Richtung Selva, wo wir uns jeweils nach 100 Höhenmetern ausruhten. Ca. 400 Meter vor unserer Hütte, mussten wir noch eine steile Wiese bezwingen, um nicht noch einen Umweg über Madreda machen zu müssen. Auf allen Vieren kriechend erreichten wir schliesslich nach 17 Uhr erschöpft unsere Hütte und legten uns zuerst mal einfach hin …
Wir danken unseren Sponsoren Snickers, Magnum und frischem Quellwasser für die grandiose Unterstützung.
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